Momente der Seele
 

Tag ein. Tag aus. Ich sitze, ich schreibe, ich prüfe. Manchmal klingelt das Telefon oder ein Gespräch mit einem Kollegen unterbricht die gleichförmigen Gedankengänge. Die Uhr sagt mir, wann es Zeit ist, den Alltag auf Arbeit gegen die monotone Freizeit zu tauschen. Es ist weniger die Gewohnheit, die mich bindet, sondern eher das Gefühl der Anpassung. Ich habe verlernt, mich zu zeigen.

Und es gibt Momentaufnahmen, die mir eine kleine Ahnung von dem geben, was Frieden bedeutet. Die Erinnerung daran lässt mich lächeln. Sind es doch die alltäglichen Begegnungen, die ganz plötzlich tiefer gehen als sonst – ein Lachen, ein Blick, der Himmel in Perlweißglanz, eine Begrüßung. Jeden Tag könnte ich diese Momente wahrnehmen, aber nicht jeden Tag flechten sich diese Momente bis in jede Faser meiner Seele.

Manchmal entlädt sich diese positive Schwingung von Einklang jedoch impulsiv, mitreißend, berauschend, still und zugleich belebend.
Das Schönste daran ist die Verbindung zu mir, zur Gegenwart zu spüren. Diese Kostbarkeiten nenne ich Momente der Seele. Sie erzählen Geschichten. Über den anderen. Über mich. Und vielleicht sogar über uns.
 

 
 
 

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